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Septemberkind, lass auf Schwingen Dich geleiten,
in den wunderbaren Herbst hinein!
Wenn das Wetter kälter, nasser
und die Blätter leuchten, fallen,
dann sei gewiss,
die goldene Jahreszeit fängt an,
um auf Ihr den Weg zu beschreiten!

Der Herbst mit seinem unbeständ’gen Wesen,
gibt von nun den Ton hier an.
Um doch selbstlos zu bezeugen,
dass der Winter naht heran.

Mit diesem kleinen, selbstverfassten Gedichtlein, möchte ich mich zurückmelden und Euch wissen lassen, dass der September für mich ein wahrhaft magischer Monat ist. Ich liebe den September! Nicht nur weil ich in diesem Monat Geburtstag und geheiratet habe. Auch nicht, weil ich stets Urlaub habe, nein, vielmehr, weil er für mich den bevorstehenden Herbst ankündigt: die schönste Jahreszeit!

In diesem Sinne, lasst Euch ebenfalls vom Herbst berauschen, geniesst die Tage, die kürzer werden, nehmt Euch ein gutes Buch zur Hand und lasst Euch beflügeln.

sanja

Am 17.04.12 war es soweit: Die Lesung von Christopher Paolini in der Mayerschen in Köln. Ich hatte zwei Karten für mich und meinen Mann reservieren lassen. Oder meinen Pressefotografen, wie ich ihn gerne bei so einem Event zu nennen pflege, denn er trägt die ehrenvolle Aufgabe alles an diesem Abend in Bild und vielleicht auch Ton festzuhalten.

Die Sitzplätze sind schnell ausgemacht: Ganz hinten in der letzten Reihe. Damit mein „Pressefotograf“ zwischendurch aufstehen kann, um günstige Fotos zu schießen und doch niemanden stört. Trotzdem muss auch ich freies Blickfeld auf die Bühne haben. Die Plätze an diesem Abend waren perfekt.

Nach und nach füllen sich die Plätze. Neben mir nehmen zwei pubertierende Jungs Platz, die vielleicht 13 Jahre alt sind. Ich lasse den Blick durch die Reihen vor mir schweifen und entdecke immer mehr Kids und Teenager, manche in Begleitung ihrer Eltern oder mit Freunden. Alle unterhalten sich aufgeregt und ich denke: Vielleicht hätte ich doch mal eines der Bücher vorher lesen sollen?

Die Zeit vergeht. Pünktlich um 20.15 Uhr fahren die drei, die kurze Zeit später die Bühne betreten sollen, hinter uns die Rolltreppe hoch und ich flüstere meinem Mann zu: Da issser ja! Auch mich ergreift eine gewisse Ehrfurcht. Denn ich muss zugeben, dieser junge Mann hat wahrhaft schon Großes geleistet.

Unter wildem Applaus begeben sich die drei Angekündigten auf die Bühne. Zunächst ist da Marc Langebeck, Moderator der Kika-Sendung „quergelesen“. In der Mitte nimmt Christopher Paolini Platz und rechts Außen sitzt Andreas Fröhlich, der nicht nur die Hörbücher eingelesen hat, sondern den meissten sicherlich besser bekannt ist als Bob Andrews, 3. Detektiv und verantwortlich für Recherchen und Archiv im Bunde der ???.

Der Abend beginnt mit einer lockeren Unterhaltung.  Dann liess sich Christopher Paolini das zweite Buch von Eragon von einem bzw. zwei Personen aus dem Publikum bringen und las einen kurzen Abschnitt in der Sprache der Elfen vor. Es war merkwürdig dies zu hören. Jedenfalls für mich, da ich die Bücher ja nicht kannte. Marc Langebeck fragte nun, mehr aus Jux, denn aus Interesse, ob das denn jemand übersetzen könne. Und tatsächlich: ein Junge, den ich zwar nicht sehen, aber von meinem Platz aus die Übersetzung vortragen höre, war dazu in der Lage. Dafür war ihm der Applaus des Publikums sicher. Später trug Christopher Paolini noch einen Absatz in zwergisch vor und erläuterte die Besonderheiten dieser beiden Sprachen. Doch dieses Mal konnte niemand übersetzen.

Dann war Andreas Fröhlich an der Reihe. Er wurde gefragt, was denn seiner Meinung nach am schwierigsten beim Einsprechen des Hörbuches war. Er antwortete: die Spannung konsequent beizubehalten! Immerhin hätte 90 CD’s eingesprochen. Davon jeweils 2 pro Tag.

Schließlich kamen wir zum eigentlichen Teil des Abends: der Lesung. Christopher Paolini, krempelte seine Ärmel hoch, stand auf, nahm das Buch in die eine Hand, das Mikro in die Andere und begann mit sonorer Stimme auf Seite 36 vorzulesen.

Er machte dies so perfekt, wie ein Schauspieler auf der Bühne, der mit Inbrunst um den Erhalt der Rolle kämpfte. So eine Lesung hatte ich noch nie erlebt! Man merkte dem Autor regelrecht die Begeisterung seines Werkes an. Trotz der ganzen Jahre, die er bereits an diesem Projekt gearbeitet hat, schien er mittdrin zu stehen.

Er schloß seinen Vortrag mit den Worten: „Does he live, does he die – read chapter 2!“.

Es wurde noch eine Unterhaltung geführt. Dann war Andreas Fröhlich an der Reihe und las einen deutschen Auszug aus dem Buch vor. Ja, auch ihm merkt man sein Talet an. Obwohl ich ihn seit meiner Kindheit nur als Bob Andrews kenne und jeden Abend (unter anderem) mit ihm ins Bett gehe, komme ich nicht umhin ihn dafür zu bewundern, welche Vielseitigkeit in seiner Stimme steckt.

Danach wurden noch Fragen aus dem Publikum gestellt und beantwortet. Auch hier konnte man wieder die Begeisterung von Christopher Paolini spüren. Jede noch so kleine Frage konnte er ohne zu Zögern beantworten. Da ich leider die Bücher nicht kenne, kann ich hier nicht näher auf den Inhalt eingehen.

Nach dem alle Fragen beantwortet schienen, bedankte sich Marc Langebeck  bei Christopher Paolini und Andreas Fröhlich und wünschte allen einen schönen Abend.

Im Anschluß an die Lesung gab es wie üblich zwei Etagen tiefer eine Signierstunde mit Christopher Paolini, als auch mit Andreas Fröhlich. Mist, dachte ich, mir fiel wieder ein, dass ich doch 1-2 ???-CD’s mitnehmen wollte.

Christopher Paolini hielt mit jedem noch einen kurzen Smalltalk. Als ich an der Reihe war, fragte er mich, ob mir denn seine Bücher gefallen hätten und ich sagte erhrlicherweise, dass ich noch kein Einziges gelesen hätte. Das ließ nicht nur den Autor selbst, sondern auch die beiden Damen aufblicken, die neben ihm saßen und die Bücher aufschlugen bzw. mit Namenszettelchen versahen. Ich versprach, dass ich dies gewiss nacholen würde. Dann war der Abend auch schon vorüber.

In Erinnung bleibt mir jedoch ein äußerst lockerer, symphatischer und vor allem witziger Autor, der es wie ein Entertainer versteht, sein Publikum zu fesseln und mit solcher Begeisterung über seine Werke zu sprechen, die seinesgleichen sucht. Danke, Christopher Paolini für den wunderbaren Abend und ja, den ersten Band habe ich nun auch bestellt, damit ich mein Versprechen einhalten kann.

sanja

Ein Vierteljahr Pause habe ich mir gegönnt. Obwohl gegönnt ist untertrieben. Doch lest selbst, wie es mir in den vergangenen Wochen wiederfahren ist:

Nein, ich lebe noch. Aber ich musste die Notbremse ziehen. Irgendwie schien mir alles zu entgleiten. Das Lesen, mein Leben, alles. Von heute auf Morgen habe ich mich einmal um mich selbst gedreht, die Würfel neu geschüttelt und probiert, was da heraus kam. Ich habe meinem Leben eine neue Richtung gegeben, mehr Sport getrieben, Freude am Kochen entwickelt. All das hat Spaß gemacht und mein Leben so ausgefüllt, dass gar keine Zeit mehr für ein gutes Buch war.

Ein weiterer Punkt war, dass ich das Gefühl hatte, all die Zeit, die ich in den Aufbau und die Artikel dieses Blogs gesteckt hatte, waren Zeitverschwendung. Es gab keinen festen Leserkreis und wenn sich einmal einer hierher verirrt hatte, war das wohl eher dem Zufall zu verdanken, als meinem Können. Ja klar, ich habe nicht soviel Zeit, wie manch Anderer, der einen Bücherblog führt. Ich habe eine (kleine) Familie, eine Arbeitsstelle, die auch schon mal die ein oder andere Überstunde abverlangt, einen Nebenjob, und jetzt auch noch den Sport, den ich ausübe. Das ist alles sehr Zeitintensiv und selbst in meinen besten Zeiten komme ich nicht über 6 Bücher im Monat hinaus. Aber muss es das? Ersetzt Quantität die Qualität?

Im Dezember und Januar habe ich kein einziges Buch in die Hand genommen. Im Februar habe ich ein altes Jugendbuch erneut gelesen, dass ich im meinem Leben mindestens schon 17 mal gelesen habe. Das Buch heißt „Donnergrollen, hör mein Schreien“ von Mildred D. Taylor. Es war ein verkrampftes Lesen. Ich konnte mich nicht wirklich auf das Buch einlassen, habe es aber bis zum Ende gelesen. Dann? Der Nachfolgeband: „Lasst den Kreis geschlossen“. Den habe ich immerhin bis zur Hälfte geschafft. Das dauerte so ca. bis Ende Februar. Danach wieder… Nichts.

Ich stand vor meinem Bücherregal und empfand unendliche Traurigkeit. Ich konnte mit all den angesammelten Schätzen nichts mehr anfangen. Was war nur mit mir passiert? Gut, alle paar Monate hatte ich immer so für ca. 2-3 Wochen das Gefühl ein wenig Abstand vom Lesen haben zu müssen, doch so lange hat es noch nie gedauert. Vorher habe ich von Zeit zu Zeit immer mal wieder ein Buch in die Hand genommen und gestreichelt. Doch jetzt hatte ich den Eindruck, dass mich all diese Bücher im Wohnzimmer einengten. Ich verbrachte immer mehr Zeit in der Küche, habe gekocht und die Küche geputzt, nur um meine Zeit nicht im Wohnzimmer verbingen zu müssen. Konnte das sein? Konnten sich meine Bücher derart gegen mich wenden? Ich war verwirrt und wußte doch keinen Ausweg. Immerhin hatte ich es schon mit einem alten Jugendbuch probiert. Mich langsam wieder an das Lesen heranzuwagen. Doch es funktionierte nicht.

Hinzu kam, dass ich bereits 2 Mal meine Mädels vom Bücherclub versetzt hatte. Beim ersten Mal hatte ich das Buch nicht gelesen. Das war ja auch kein Wunder, denn ich hatte eigentlich garnicht  nicht gelesen. Beim zweiten Mal, es war mittlerweile Mitte März, hatte ich das Buch auch nicht gelesen, es aber zumindest vorgehabt und auch das erste Kapitel hinter mich gebracht. Weiter ging es nicht. Ich sagte wieder ab und nahm mir vor, das neue Buch für April direkt zu kaufen und frühzeitig damit zu beginnen.

Und was soll ich sagen? Es hat mich gerettet. Ausschlaggebend waren letztendlich zwar viele kleine Faktoren, die sich zu einem großen Ganzen zusammenfanden, aber es hat funktioniert. Ich habe vor, das Buch heute zu beenden. Ich habe heute frei und noch etwas mehr als 150 Seiten vor mir.

Dann gab es noch den zweiten Punkt, der an mir nagte. Sollte ich es wagen zurückzukehren? Hierher? Soll ich weiter über mich und mein liebstes Hobby berichten, obwohl ich selbst Zweifel daran hatte? Die Antwort ist denkbar einfach: Warum nicht? Wen es nicht interessiert, der schaut nicht rein. Aber vielleicht gibt es doch den Ein- oder Anderen, der schon einmal Ähnliches erlebt hat.

Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken. Letztendlich habe ich begriffen, dass es nicht darauf ankommt, was Andere von mir denken. Nur ich selbst muss mir Rede und Antwort stehen. Und wenn es mir doch irgendwo Spaß macht, regelmäßig zu schreiben, dann sollte ich es tun. Und zwar nach meinen eigenen Regeln.

Doch nun weiter im Text. Was ist das für ein Buch, dass eine derartige Kraft besitzt, sich regelrecht an mich klammert, um mich zu befreien? Wer mir auf Twitter folgt und mich auf Goodreads als Freund geadded hat, der weiß inzwischen, was ich in den letzten Tagen gelesen habe. Alle anderen erfahren es, wenn ich meine Rezension geschrieben habe. Spätestens übermorgen. Und dann wieder regelmäßig hier an dieser Stelle. Versprochen!

sanja