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Ein unerwartetes Ereignis.
Eine unbekannte Wahrheit.
Ein Wettlauf gegen die Zeit.

Krystyna Kuhn – Das Tal 2.2 – Das Erbe
Arena Verlag
251 Seiten
ISBN: 978-3-401-06610-3
9,99 €

Zur Autorin:
Krystyna Kuhn wurde 1960 als siebtes von acht Kindern in Würzburg geboren. Sie studierte Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte und arbeitete als Redakteurin. Seit 1998 ist sie freischaffende Autorin und schreibt mit großem Erfolg Thriller. Ihre Romane bei Arena  wie “Schneewittchenfalle” oder “Dornröschengift” wurden allesamt zu Bestsellern. Und die Mysterysthriller um „Das Tal“ haben sich zu einem echten Kult entwickelt. Krystyna Kuhn lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt. Weitere Infos gibt es unter www.krystyna-kuhn.de

Zum Inhalt:
Nach den letzten Ereignissen aus Band 2.1 (Rezi findet Ihr hier), kehrt wieder Ruhe ein am Grace College. Es ist Prüfungszeit und die Klausuren müssen nun einmal geschrieben werden. Während Rose, Julia, Chris und Katie eine Englischklausur schreiben, machen sich David und Robert auf den Weg in das unterirdische Labyrinth. Doch Robert hat eine dunkle Vorahnung und bricht die Suche kurzerhand ab. Und tatsächlich: als die beiden zum College zurückkehren, herrscht hier das Chaos. Die Polizei ist damit beschäftigt, das ganze Gelände zu evakuieren. Robert und David erfahren, dass ein Mitschüler den gesamten Englischkurs als Geisel genommen hat und nur bereit ist mit David zu sprechen. Er willigt ein und muss anschliessend nicht nur gegenüber dem Geiselnehmer ein kühlen Kopf bewahren, sondern auch gegen seine eigenen Dämonen kämpfen, denn die Ereignisse am Grace College bringen ihn zurück zu einem Punkt in seinem Leben, den er gerne verdrängt hätte..

Der neue Band schlägt ein wie eine Bombe und kann an Spannung kaum überboten werden. Krystyna Kuhn widmet sich eines hochsensiblen Themas, ohne jedoch den roten Faden zu verlieren. Der Leser wird direkt mitten hingezogen in das geschehen und fibert mit den Jugendlichen im Klassenraum.

Doch auch die einzelnen Persönlichkeiten kommen nicht zu kurz. Dieses Mal begleiten wir David mit in seine Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die er hinter sich lassen wollte, doch der Geiselnehmer weiß von den Geheimnissen und hat Vergnügen daran, alles aufzudecken.

Die Geheimnisse rund um das Tal und den großen „Unbekannten“, der die Vergangenheit jedes einzelnen zu kennen scheint, geraten in diesem Band etwas in den Hintergrund. Dies ist jedoch nicht weiter schlimm, da die Ereignisse sich sowieso überschlagen und die spannende Frage, wer hinter all dem steckt, noch weiter ungeklärt bleibt.

Leider lässt sich nicht viel mehr sagen, ohne von der Reihe zuviel Preis zu geben. Für mich steht jedoch fest: Ich bin ein Fan der Reihe und kann den nächsten Teil „Die Jagd“, der im Oktober erscheint, kaum erwarten.

sanja

Christian von Aster – Der letzte Schattenschnitzer
Klett-Cora-Verlag
312 Seiten
ISBN: 978-3-608-93917-0
19,95 €

[wc_highlight color=“red“]Zum Autor: [/wc_highlight]
Christian von Aster, geboren 1973, studierte Germanistik und Kunst, um sich schließlich Bühne, Film und Schreiben zuzuwenden. Neben seinen Fantasybüchern ist er auch mit seinen Lesungen, die Gothic- wie Phantastikszene gleichermaßen begeistern, einem großen Publikum bekannt. Nähere Informationen gibt es auf: www.vonaster.de

[wc_highlight color=“red“]Zum Buch: [/wc_highlight]
In einer Welt, in der jeder friedlich mit seinem Schatten lebt, erwacht ein eine alte Magie wieder zum Leben und die Schatten verbünden sich, um gegen ihre Herren zu revoltieren. Der Rat der Schatten, der seit menschengedenken über die Schatten wacht, steht vor einer großen Aufgabe.
Als auch noch der junge Jonas Mandelbrodt in die hohe Kunst der Schatten eingewiesen wird, verfolgt der Rat jeden seiner Schritte und seine Taten. Doch dann geschieht das Unfassbare: ein Mädchen gänzlich ohne Schatten wird geboren und wirft damit das ganze System über den Haufen.

Dieses Buch hat mich zunächst neugierig gemacht. Der Klappentext hörte sich gut an und der Einstieg war auch mehr als interessant. In mehereren Erzählperspektiven wird die Geschichte mit und um Jonas Mandelbrodt erzählt. Da ist zum Einen Jonas Mandelbrodt, dessen Familiengeschichte und erste Lebensjahre erzählt werden. Dann kommt sein Schatten selbst zu Wort und erzählt in der Ich-Perspektive, wie er Jonas Mandelbrodt in die hohe Kunst der Schatten einweiht. Er bringt ihm kleine Spielereien bei, z.B. wie Jonas die Schatten seiner Stofftiere vertauscht oder die Schatten der Halme, des Querkraut, dass immer Richtung Sonne zeigt, verdreht. Damit will er Jonas auf seine bevorstehende Aufgabe vorbereiten.

Der Rat der Schatten, der sich stets in einer alten, dunklen Höhle trifft,  ist damit nicht einverstanden und verfolgt mit Argusaugen das weitere Geschehen.

Es erfolgen weitere ungewöhnliche Vorkommnisse, die nur den Schattenweltlern bekannt sind. Der Leser erhält nach jeder weiteren Einführung eine Erklärung, einen Auszug aus dem „Alchimia Umbrarium“ von John Dee aus dem Jahre 1604, sozusagen der wissenschaftliche Hintergrundzum Geschehen.

Dann wird plötzlich Carmen Maria Dolores Hidalgo, das Mädchen ohne Schatten geboren und die ganze Schattenwelt steht Kopf. Auch auf dieses Mädchen hat der Rat der Schatten ein Auge.

Damit das Gleichgewicht wieder hergestellt wird, beschliesst der Rat, dass sowohl Jonas als auch Carmen getötet werden müssen. Carmen wird entführt und gefangen gehalten. Zeitgleich wird auf Jonas ein Angriff verübt. Jonas begreift, dass er zu Hause nicht bleiben kann. Er macht sich auf den Weg , um sich dem Kampf zwischen Mensch und Schatten zu stellen. Denn nur Jonas kann alles zu einem guten Ende bringen.

Ihr merkt schon, das Buch hat mich nicht überzeugt. Die Idee der Schattenwelt hat mir sehr gut gefallen, auch die verschiedenen Erzählpersektiven belebten das Buch und trieben die Handlung voran. Es waren gerade die kleinen Dinge, die mich begeisterten, z.B. das Querkraut oder der Schattenreiter, bei denen die Schatten des Männchens und des Weibchens vertauscht werden.

Die Sprache in diesem Buch, vor allem, die des Schattens von Jonas Mandelbrodt passte genau zu meiner Vorstellung. Alt und ehrwürdig und schon viele Jahre auf der Erde unterwegs, hat er bereits vieles gesehen und kann dem Jungen sein Wissen vermitteln.

Tja, und damit habe ich alle für mich positiven Aspekte aufgezählt. Weder die Handlung noch der Verlauf der Geschichte haben mich überzeugt. Es wird zuviel zwischen den einzelnen Erzählperpektiven hin- und hergesprungen. Manchmal gab es nur noch einen kurzen Abschnitt, der dem Schatten von Jonas zugesprochen wurde. Außerdem hatte ich Probleme, den Schatten Leben einzuhauchen. Sie sind nicht lebendig und missbrauchen die menschliche Hülle oftmals nur für ihre eigenen Zwecke.

[wc_highlight color=“red“]Fazit: [/wc_highlight]
Alles in Allem hat mich das Buch nicht überzeugt. Die Idee war gut, aber es haperte an der Umsetzung. Leider.

Michael Robotham – Der Insider
Goldmann Verlag
539 Seiten
ISBN: 978-3-442-31250-4
14,99 €

Zum Autor:
Michael Robotham stammt aus South New Wales, Australien, und arbeitete lange Jahre als Journalist, bevor er sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Seine Thriller um den Psychologen Joe O’Loughlin und Detective Inspector Vincent Ruiz wurden mehrfach ausgezeichnet. Weitere Informationen gibt es unter www.michaelrobotham.com

Zum Inhalt:
London: In einer Bar beobachtet der ehemalige Polizist Vincent Ruiz, wie eine junge Frau von ihrem Freund bedroht wird. Er greift kurzerhand ein und lässt die verängstigte Holly Knight sogar bei sich übernachten. Am nächsten Morgen ist sie jedoch mitsamt einiger wichtiger Erbstücke auf und davon. Da Vincent eines dieser Erbstücke seiner Tochter zur Hochzeit überreichen soll, macht er sich auf den Weg, um Holly Knight zu finden. Als er sie endlich aufgespürt hat, entdeckt er die Leiche des Freundes, der offenbar von einem Unbekannten brutal gefoltert und getötet wurde. Wie passt jedoch Holly Knight hier in das Bild?. Vincent Ruiz ermittelt und gerät immer tiefer in diesen mysteriösen Fall.

Zeitgleich ist der amerikanische Journalist Luca Terracini in Bagdad auf der Spur mehrerer Millionen Dollar, die bei Banküberfällen geraubt wurden sowie weitere Millionen, die an Wiederaufbauhilfe verloren gingen. Zusammen mit der UN-Beauftragten Daniela Garner verfolgt er die Spur des Geldes bis nach London…

Vincent Ruiz ermittelt wieder und hat es mit einem besonders mysteriösen Fall zu tun: ein junger Banker, der verschwindet und seine hochschwangere Frau zurücklässt, eine junge Ganovin, hinter der mächtigte Männer her sind und deren Freund getötet wurde, ein Auftragskiller, der eine blutige Spur durch London zieht, Geldwäsche aber auch Betrügereien mit Wiederaufbauhilfe im Nahen Osten sind nur einige der Extreme, die er hier zu bekämpfen hat. Doch dieses Mal hat er Hilfe von unerwarteter Seite: ein Journalist und eine UN-Beauftragte, die der Spur des verschwundenen Geldes von Bagdad bis nach London gefolgt sind.

Die Geschichte um das verschwundene Geld ist gut konstruiert. Trotzdem hatte ich zunächst einige Probleme, die verschiedenen Erzählstränge zu verfolgen und den Überblick zu behalten. Es ist spannend Seite für Seite weiterzulesen und im Hintergrund gleichzeitig alle Fäden zusammen laufen zu sehen. Langsam greift ein Zahnrad in das Nächste und man erkennt endlich die Zusammengänge, kann das große Ganze verstehen.

Es handelt sich hier mitnichten um einen gewöhnlichen Thriller, den man Abends auf der Bettkante verschlingt. Hier geht es um Mehr: Robotham klärt auf, regt zum Nachdenken an. Was passiert wirklich mit den Geldern, die zum Wiederaufbau im Nahen Osten zur Verfügung gestellt werden? Gibt es ein Gremium, das überprüft, ob die Gelder für ihren Zweck eingesetzt werden? Kann man das überhaupt?

Nebenbei kommen auch die Charaktere nicht zu kurz: Die Frau des verschwundenen Bankers, hochschanger, von Allen allein gelassen, kämpft wie eine Löwin für ihre Familie und will die Wahrheit herausfinden. Nicht farblos, sondern authentisch kommt sie herüber. Ebenso Holly Knight, meine persönliche Favoritin, die trotz all ihrer Probleme immer noch ihr Herz gezeigt hat und in Vincent Ruiz einen zwar unkonventionellen aber doch fürsorglichen Beschützer gefunden hat.

Da es sich hier um den 6. Band einer Reihe handelt und ich die anderen Teile nicht kenne, vermag ich über die Entwicklung der Protagonisten nichts zu schreiben. Das, was ich auf jeden Fall weiß, ist, dass es nicht mein letzter Robotham war 🙂

Es war mir an manchen Ecken ein bisschen „too much“ war. Zuviele Handlungsstränge, Schicksale, Ereignisse. Für meinen Geschmack hätte das bisschen Weniger, nicht geschadet.

sanja