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Rezensionen

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Eine Spur in die Vergangenheit.
Eine Gefahr, die niemand fassen kann.
Und ein Wettlauf um leben und Tod.

Zur Autorin:

Krystyna Kuhn wurde 1960 als siebtes von acht Kindern in Würzburg geboren. Sie studierte Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte und arbeitete als Redakteurin. Seit 1998 ist sie freischaffende Autorin und schreibt mit großem Erfolg Thriller. Ihre Romane bei Arena  wie “Schneewittchenfalle” oder “Dornröschengift” wurden allesamt zu Bestsellern. Krystyna Kuhn lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt.

 

Zum  Inhalt:

Es ist Prüfungszeit am Grace College – und ausgerechnet jetzt verschwindet Ben, für drei lange Tage. Als er ins College zurückkehrt, ist er kaum wiederzuerkennen. Was immer ihn auf diesen Horrortrip gebracht hat, jetzt schwebt er in Lebensgefahr. Hat Ben etwas über die Vergangenheit des Tals herausgefunden, was ihm nun gefährlich wird?

Die einzige Möglichkeit, sein Leben zu retten und das Geheimnis endgültig zu lüften, ist, Benjamins Spur zu folgen. Katie, Robert und David machen sich auf den Weg in die Berge und ahnen nicht, was für ein unfassbarer Fund sie erwartet.

 

Nachdem ich die ersten drei Teile verschlungen habe, war ich sehr gespannt auf den finalen Teil der ersten Season. Verglichen mit einer TV-Serie, müsste diese Staffel oder Season mit einem fulminanten Cliff-Hanger enden, der den Zuschauer bereits jetzt neugierig und sehnsüchtig auf die 2. Season warten läßt. Doch leider konnte mich das Buch nicht recht überzeugen.

Bereits bei meiner Rezi von  Teil 3 (die Ihr hier findet klick), habe ich begeistert von dem ganzen Plot und seiner Umsetzung berichtet. Die Idee, mehrere unterschiedliche Charaktere in einem abgeschiedenen und mysteriösen Tal anzusiedeln, finde ich bemerkenswert. Zusätzlich scheinen alle auch eine gemeinsame Vergangeheit zu haben, denn ihr Schicksal ist mit dem Grace College enger verwoben, als sie zunächst annehmen. Prägnant finde ich auch die Tasache, das jeder Teil aus einer anderen Perspektive erzählt wird. Im 4. Teil sind wir wieder bei Katie gelandet.

Im College ist nach den letzten Vorfällen wieder Ruhe eingekehrt. Alle bereiten sich auch die bevorstehenden Prüfungen vor, als plötzlich Benjamin anfängt wirres Zeug zu erzählen und zusammenbricht. Die Freunde können sich keinen Reim darauf machen, müssen jedoch einsehen, dass sie Benjamin nur helfen können, wenn sie klären, was mit ihm in den vergangenen Tagen passiert ist und vor allem, wo er gewesen ist. Katie, Robert und David machen sich auf den Weg und stoßen alsbald auf ein geheimes Labyrinth mitten im Berg. Doch auch hier lauert die Gefahr.

Wie gesagt, hat mich der dritte Teil nicht überzeugt und ist meiner Meinung nach der schwächste Teil der ganzen ersten Season. Klar, erhält man weitere Hinweise, auf die große Frage, die sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht, nämlich, was damals, vor rund 25 Jahren im College vorgefallen ist. Die Anwort hierauf birgt nicht nur das Geheimnis, welches alle 8 Freunde an das Grace College verschlagen hat, sondern auch warum und wer hinter alledem steckt.

Krystyna Kuhn ist meines Erachtens ein genialer Coup mit dieser Serie gelungen, die ich höchst bemerkenswert finde. Allerdings habe ich den Eindruck, dass es mittlerweile an guten weiteren Ideen mangelt. Der 4. Teil löst bei mir eher eine Art Beklemmung aus. Kann es denn noch schlechter werden?

Ich möchte hier an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Eingefleischten „Das-Tal-Fans“ wird das Buch mit Sicherheit gefallen und letztendlich sollte man nicht vergessen, dass es ich hier um ein Jugendbuch handelt, aber ich werde der 2. Season mit etwas geringerem Interesse entgegen sehen und hoffe nur, dass es sich lohnen wird, am Ball zu bleiben.

sanja

 

 

 

Elisabeth Herrmann – Zeugin der Toten
List Verlag
19,99 €

 

 

Zur Autorin:
Die Autorin Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg an der Lahn geboren und machte nach der Schule zunächst eine Bauzeichnerlehre, die sie allerdings abbrach. Sie arbeitete als Betonbauerin und Maurerin, ehe sie auf dem Frankfurter Abendgymnasium ihr Abitur nachholte und in Frankfurt und Berlin studierte.

Im Jahr 2005 erschien ihr erster Kriminalroman Das Kindermädchen, dem ersten Band einer Reihe um den Anwalt Joachim Vernau. Für dieses Buch wurde sie von der Jury der KrimiWelt-Bestenliste mit dem Preis für den besten deutschsprachigen Krimi des Jahres 2005 ausgezeichnet (zur Zeit in der Verfilmung für das ZDF mit Jan Josef Liefers in der Hauptrolle).

Mit Zeugin der Toten legt Elisabeth Herrmann nun einen Spannungsroman vor, der eine ganz ungewöhnliche Heldin vorstellt. Die Autorin lebt mit ihrer Tochter in Berlin.

 

Zum Buch:

Elisabeth Herrmann erzählt in ihrem neuen Buch „Zeugin der Toten“ die Geschichte von Judith Kepler, einer Cleanerin, die für eine Reinigungsfirma Tatorte reinigt und wieder „bewohnbar“ macht. Sie ist ein Profi auf ihrem Gebiet und wird besonders gern für Spezialfälle eingesetzt. Ihr Chef, ein Rauhbein mit Herz, hat sie selbst vor Jahren zur Cleanerin ausgebildet.

Doch eines Tages wird sie auf unangenehme Weise mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Eine Frau in einem Plattenbau in Berlin, nicht unweit ihrer eigenen Wohnung, wurde brutal ermordet. Nachdem der Tatort freigegeben wurde, wird Judith zur Reinigung dahin geschickt und findet Hinweise, dass die Tote mit ihrem eigenen Schicksal verknüpft ist: Judith selbst wurde unter mysteriösen Umständen in einer Nacht-und Nebelaktion in ein Kinderheim in Sassnitz auf Rügen gebracht und verbrachte dort rund 10 Jahre. Sie wuchs ohne Familie auf, wurde drogenabhängig und hat viel Schlimmes erlebt. Trotzdem hat sie die Kurve gekriegt und ins Leben zurückgefunden. Doch ihr Rätsel konnte sie nie lösen.

Sie findet heraus, dass die Tote, eine Schwedin, Judith’s Unterlagen aus dem Heim aus Sassnitz angefordert hat. Dieselben Unterlagen von denen Judith dachte, sie wären im Zuge der Stasi-Aktenvernichtung entsorgt worden.

Judith begibt sich auf ihre Spur und wird schnell selbst zur Gejagden: BND, CIA und MfS sind hinter ihr her. Hat all das etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun? Mit ihrer Herkunft?

Judith kreuzt den Weg des EX-BND-Agenten Quirin Kaiserly, der sein ganz eigenes Trauma zu bewältigen hat. Vor rund 25 Jhren ist bei dem Versuch, geheime Daten, sogenannte Klarnamen von Agenten in den Westen zu schmuggeln, deutlich etwas schief gegangen. Ganz allmählich wird klar, dass Judith in all das verwickelt ist.

Notgedrungen raufen die beiden sich zusammen und ihr Weg führt sie von Berlin über Sassnitz nach Malmö und wieder zurück. Doch bis das ganze Rätsel um Judith’s Vergangenheit gelöst wird, vergeht noch eine ganze Weile. Während dieser Zeit ist sie sich nicht sicher, wem sie überhaupt noch trauen kann. Geheimdienste treten an sieheran und versuchen nicht nur für das eigene Land einen Vorteil aus der Geschichte zu ziehen. Letztendlich verfolgt jeder sein ganz eigenes Ziel.

Elisabeth Herrmann versteht es den Leser in ihren Bann zu ziehen. Was zunächst als Krimi mit einer ungewöhnlichen Heldin, die beruflich Tatorte reinigt, begann, entwickelt sich allmählich zu einem spannenden Agentenkrimi, der das Thema des kalten Krieges, der Verschwörungen und der konspirativen Zusammentreffen und nicht zuletzt das ganze Ost-/West-Trauma wieder aufleben lässt.

Die Autorin hat die Geschichte hervorragend recherchiert und teilweise wahre Fakten mit einfliessen lassen. Die Charaktere sind glaubwürdig und es wird abwechselnd aus mehreren Perspektiven erzählt. Die Stukturen, vor allem die der Geheimdienste, sind komplex – es ist auf jeden Fall kein Buch, dass man so eben nebenbei lesen kann.

Auch wenn es eigentlich nicht mein Thema ist, muss ich sagen, daas es mich regelrecht gefesselt hat. Das Buch macht Lust auf mehr und zum Glück ist hier eine Fortsetzung geplant.

sanja

 

Judith Merchant – Nibelungenmord]
Knaur.
9,99  €

 

Zur Autorin:
Judith Merchant, geb. 1976, Germanistin und Dozentin für Literatur, lebt mit ihrer Familie in Königswinter am Rhein. 2008 erhielt sie für ihre Kurzgeschichte Monopoly den Friedrich-Glauser-Preis. Nibelungenmord ist Judith Merchants Romandebüt, das im sagenumwobenen Siebengebirge spielt.

Zum Inhalt:
Eine Frauenleiche – gefunden in einer sagenumwobenen Höhle des Siebengebirges, wo Siegried einst den Drachen tötete. Noch am selben Tag wird in Königswinter die Ehefrau des Notars vermisst. Hat die Geliebte des Notars, die exzentrische Künstlerin Romina, ihre Widersacherin kaltblütig ermordet? Die Bewohner von Königswinter stürzen sich gierig auf auf diesen Skandal. Kommissar Jan Seidel und seine eigenwillige Großmutter Edith müssen erkennen, dass die Lösung des Verbrechens aber weitaus komplizierter ist.

Meine Meinung:
In Königswinter wird eine Frauenleiche in einer Höhle gefunden. Zeitgleich wird die Frau des ortsansässigen, bekannten Notars Michael Sippmeyer, an ihrem 40. Geburtstag vermisst gemeldet. Es wird natürlich angenommen, dass die Tote und die Vermisste, ein- und dieselbe Person sind. Doch als Kommissar Jan Seidel und seine Kollegin Elena die Ermittlungen aufnehmen, stellt sich schnell heraus, dass die Tote eine andere Person ist, die zunächst keiner vermisst. Im weiteren Verlauf geraten Michael Sippmeyer sowie seine (un-) heimliche Geliebte, die exzentrische Künstlerin Romina Schleheck ins Visier der Ermittlungen.

Ebenfalls mit von der Partie sind Sven Sippmeyer, seineszeichens Sohn der meisst bekifft in der Ecke liegt und seine Mitschülerin Lara, in der verliebt ist.

Leider bleibt die Spannung im Roman auf der Strecke. Kommissar Jan Seidel, der mehr mit seinem Privatleben (er hat gerade eine geplatze Hochzeit zu verkraften) beschäftigt ist, als mit der Ermittlung selbst. Diese zieht sich seitenweise dahin, ohne dass die Ermittlung vonstatten geht. Ausserdem scheint er noch andere psychische Probleme zu haben, da er a. Angst vor Leichen hat und b. ständig seine Dienstwaffe verlegt. Beides in meinen Augen völlig inakzeptabel für einen Kommissar und auch nicht wirklich lustig.

Einzig Edith Herzberger, Jans Oma, bei der er vorübergehend wohnt, bringt etwas Schwung in die Geschichte und übernimmt kurzerhand selbst die Ermittlingen. Schon zu Beginn des Buches hat sie mich überrascht und überzeugt, als sie sich gegen eine böse Frau zur Wehr setzen muss, die sie im Auftrag ihrer Tochter in ein Altenheim stecken will. Herrlich diese Szene! Aber leider geht es kurz danach mit der ganzen Handlung bergab.

Am Ende wird zwar doch noch alles aufgeklärt und auch hier spielt Edith eine wichtige Rolle, denn sie hat schon früh den Knackpunkt gefunden und Miss-Marple-like ihre graue Zellen angestrengt. Sympathisch war sie mir auch, weil sie im früheren Leben eine Buchhandlung führte und aufgrund der vielen Kriminalromande, die sie gelesen hat, auf die Lösung kam.

Die übrigen Charaktere haben wenig Tiefgang und muten nicht nur an manchen Stellen merkwürdig an. Etwas mehr Ermittlungsarbeit hätte dem Kriminalroman mit Sicherheit gutgetan, obwohl die Autorin sich von der Recherche ernüchtert fühlte und sich dann für eine literarische Reduktion entschieden hat, wie sie in einem Interview mit der Autorin Aveleen Avide berichtete.

Mich hat der ganze Roman leider nicht überzeugt und ich kämpfe gerade mit mir, da es für mich tatsächlich das erste schlechtere Buch ist, das ich gelesen habe, seit ich diesen Blog betreibe.

Da die beiden „Ermittler“ Jan Seidel und Oma Herzberger aber in der Zukunft noch weitere Fälle zu klären haben, momentan schreibt die Autorin an einer Fortsetzung, werde ich mir aus reiner Neugier den nächsten Teil besorgen. Ich hoffe inständig, dass die Autorin dann etwas dazugelernt hat.

sanja