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Anneliese Mackintosh – So bin ich nicht


Anneliese Mackintosh – So bin ich nicht (Gretas Storys)

Aufbau-Verlag
253 Seiten
ISBN: 978-3-351-03628-7
19,95 €

[wc_highlight color=“red“]Zur Autorin: [/wc_highlight]
Anneliese Mackintosh lebt in Manchester. Sie studierte an der Universität von Nottingham und hat einen Master in Creative Writing. So bin ich nicht ist ihr erstes Buch, dass auf dem deutschen Markt erschien.

[wc_highlight color=“red“]Zum Buch: [/wc_highlight]
Greta hat im Leben bisher noch nicht viel erreicht. Trotzdem hat sie Wünsche. Mittlere bis kleine Wünsche, die sich in ihre Seele brennen. Sie würde gerne mit dem Trinken aufhören und ihr Leben mehr in die Spur bringen. Außerdem möchte sie ihren Vater zurück, den sie sehr vermisst. Und sie möchte endlich einen echten Organsmus erleben.

[wc_highlight color=“red“]Meine Meinung: [/wc_highlight]
Schonungslos, dramatisch, aber auch offen und ehrlich, erzählt die Autorin Anneliese Mackintosh  die Geschichte von Greta, die sich einfach nur ein ganz normales Leben wünscht und das durch alle Höhen und Tiefen.
Greta, die nie über den frühen Tod ihres Vaters hinwegkommt, bleibt mit ihrer Schwester und ihrer Mutter alleine zurück. Die Mutter ertränkt ihre Trauer in Alkohol und die Schwester ist psychisch krank und suizidgefährdet. Oftmals muss Greta die Probleme der beiden lösen und wird so stets aus ihrem eigenen Leben herausgerissen.

Immer weiter gerät Greta in diesen Strudel, aus dem sie sich nicht selbst befreien kann. Ihr Freund hat sie verlassen und sie zieht wieder bei ihrer Mutter ein. All die Abnabelungsversuche tragen keine Früchte. Auch wegen ihrer unbändigen Trauer über dem Verlust ihres Vaters, flüchtet sie in Alkohl, Drogen und exzessiven Sex.

Ich hörte auf, vor meinem Spiegelbild wegzulaufen, und bewegte mich langsam, behutsam darauf zu.
Anneliese Mackintosh // So bin ich nicht // Seite 101

Gretas Erlebnisse, die zu 68 % der Autorin entsprechen und zu 32 % frei erfunden sind, werden in kurzen Kapiteln, ja schon fast eigenen Kurzgeschichten erzählt. Die einzelnen Kapitel sind zusammenhanglos und bunt durcheinander gewürfelt, sodaß man beim Lesen echt Mühe hat, den Gedankengängen der Autorin zu folgen. Immer wieder verliert man sich innerhalb der Geschichte.

Die meisten Kapitel sind aus Gretas Perspektive erzählt. Doch es gibt Ausnahmen, wie zum Beispiel Anweisungen, die Greta an sich selbst geschrieben hat oder eine Anleitung, wie man ein alkohlkranker Schriftsteller wird. Gerade dadurch wird überdeutlich, welches erzählerische Talent die Autorin hat.

Trotz allem hat mich das Buch mit einem großen Fragezeichen zurückgelassen. Man fragt sich unweigerlich: Wie konnte es soweit kommen? Wieso hat sie nicht schon früher die Reißleine gezogen? Die Sprache ist oft derbe vulgär und ließ mich angewiedert zurück. Daher bin ich sehr zwiegespalten, was die Beurteilung angeht. Sicher ist, das Buch hallt lange nach und vielleicht, ja vielleicht, ist es ein Kandidat, dem man noch einmal eine Chance geben muss.

[wc_highlight color=“red“]Fazit: [/wc_highlight]
Eine aufwühlende, ermotionsgeladene Geschichte. Randvoll mit Trauer, die nicht richtig verabeitet wird. Sie sickert immer wieder durch und manchmal trifft sie mit voller Wucht. Dramatisch und schonungslos.

Sanja

Isabel Bogdan - Der Pfau

Isabel Bogdan – Der Pfau
Kiepenheuer & Witsch
248 Seiten
ISBN: 978-3-462-04800-1
18,99 €

[wc_highlight color=“red“]Die Autorin:[/wc_highlight]
Isabel Bogdan wurde im Jahre 1968 in Köln geboren. Sie hat Anglistik und Japanologie studiert und arbeitet als Übersetzerin namhafter Autoren, wie z.B. Nick Hornby.

[wc_highlight color=“red“]Zum Buch:[/wc_highlight]
Die Bankerin Liz hat sich mit ihrem vierköpfigen Team sowie der Psychologin Rachel und der Köchin Helen in ein abgeschiedenes schottisches Cottage eingemietet. Hier soll ohne jegliche Ablenkung, wie dem Internet, eine Teambuilding-Maßnahme stattfinden. Doch leider läuft nicht alles rund und schon zu Beginn des Wochenendes wird einer der Pfauen von Lord MacIntosh verrückt. Der Lord muss zu einer ungewöhnlichen Maßnahme greifen, denn er hofft auch weiterhin seine Cottages vermieten zu können und möchte daher keinen negativen Eindruck bei den Stadtmenschen hinterlassen. Doch gerade dieser verrückte Pfau scheint das ganze Wochenende in ein einziges turbulentes Abenteuer zu verwandeln.

[wc_highlight color=“red“]Meine Meinung:[/wc_highlight]
Isabel Bogdan schafft es geradezu mühelos, eine kurzweilige und unterhaltsame Geschichte zu schreiben, die zudem mit allerfeinsten britischen Humor daher kommt.
Es ist eine wahre Freude, Seite um Seite in diese Handlung einzutauchen und die liebevoll gezeichneten Personen kennenzulernen.
Da sind zum einen Lord und Lady McIntosh, die ein riesiges Grundstück samt Herrenhaus verwalten. Da dies aber nichts mit purer Romantik zu tun hat, müssen die beiden nebenbei noch für ihren Lebensunterhalt sorgen und arbeiten gehen. Unterstützt werden sie von dem jungen Polen Ryszard, der vor allem für die Land- und Forstwirtschaft zuständig ist und Aileen, die die ganzen Cottages in Schuß hält.
Doch als sich gerade eine Gruppe Banker für ein Wochenende angesagt hat, geht plötzlich alles schief und der Lord muss schauen, dass sie irgendwie noch wohlbehalten aus der Nummer herauskommen. Die Banker hingegen bekommen nicht nur die geballte Ladung Natur zu spüren, die sie als Städter nun mal nicht gewohnt sind, sie müssen außerdem noch lernen miteinander auf engstem Raume auszukommen.

Die Chefin Liz, die ihrerseits dazu verdonnert wurde, mit ihrem Team diese Maßnahme durchzuführen, ist auch nicht gerade von dieser Idee angetan. Ihre vier Mitarbeiter, Andrew, Jim, David und Bernhard, allesamt ganz unterschiedliche Charaktere, hegen ebenfalls keine große Lust auf ein Wochenende in der Abgeschiedenheit Schottlands.

Ich gebe zu, auf den ersten Blick scheint dieses Buch nichts außergewöhnliches aufbieten zu können. Doch die Geschichte lebt einfach von der Situationskomik und der grandiosen Erzählweise der Autorin. Im ganzen Buch gibt es keine direkte Rede. Wer sich nun fragt, wie das gehen soll, dem sei einfach dieses kleine feine Büchlein ans Herz gelegt.
Als Leser taucht man in alle Köpfer der agierenden Personen und sogar des Hundes Mervvyn ein, der auch seinen Teil zu den Ereignissen beizutragen hat.  Da leider Kommunikation nicht gerade die Stärke der Banker ist, denkt sich jeder seinen Teil zu den Vorkommnissen, die am Ende tatsächlich nur dem Leser offenbart werden und so eine endlose Kettenreaktion in Gang setzen.

[wc_highlight color=“red“]Fazit:[/wc_highlight]
Eine durchaus skurrile und unterhaltsame Geschichte, die man mal eben so bei Scones und Teatime weglesen kann.

Sanja

Guillaume Musso – Vierundzwanzig Stunden
Pendo Verlag
370 Seiten
ISBN: 978-3-86612-401-1
16,99 €

[wc_highlight color=“red“]Zum Autor: [/wc_highlight]
Guillaume Musso wurde im Jahre 1974 in Antibes geboren. Der Bestsellerautor, der seinen Geschichten  eine unvergleichbare Mischung aus Thriller und Liebesroman einhaucht, ist in seinem Heimatland Frankreich seit Jahren der meistverkaufte Autor.

[wc_highlight color=“red“]Zum Buch: [/wc_highlight]
Arthur Costello, ein angehender Arzt, erbt von seinem Vater einen Leuchtturm, das 24 Winds Lighthouse auf Cape Cod. Der Leuchtturm selbst ist nicht viel wert, befindet sich aber trotzdem seit Jahren in Familienbesitz.
Das Erbe ist an zwei Bedingungen geknüpft: erstens, darf es niemals verkauft werden und zweitens, darf eine bestimmte Tür unter keinen Umständen geöffnet werden.
Arthur willigt ein und setzt sich bald schon über das Verbot hinweg. Zu groß ist seine Neugier. Doch dann passieren ungewöhnliche Dinge und Arthur hat sein eigenes Leben nicht mehr unter Kontrolle. Bald schon ist er in seinem ganz persönlichen Albtraum gefangen.

[wc_highlight color=“red“]Meine Meinung: [/wc_highlight]
Ich glaube, das wird meine kürzeste Buchbesprechung ever 🙂
Das Buch, über das ich durch eine Aktion bei Lovelybooks aufmerksam wurde, hörte sich spannend an. Es war daher keine Frage, ob ich mitlese. Also, ab in die Lieblingsbuchhandlung, um das Buch zu kaufen. Zudem gab es eine ungewöhnliche Aufgabe. Sie bestand darin, das Buch innerhalb von  24 Stunden zu lesen.
Zunächst dachte ich, das ist eine wahre Herausforderung, aber ganz ehrlich: die Seiten flogen nur so dahin! Selbst ich, die wirklich im Schneckentempo liest, hatte keine Mühe, den Roman an einem Tag zu schaffen.
Für mich war es mein erster Musso. Die Geschichte ist sehr spannend erzählt und man kommt nicht davon los. Letztendlich fragt man sich, wie wohl die Auflösung sein wird. Am Ende war ich ein kleines bisschen enttäuscht, aber ich glaube, dass  war die einzig richtige Möglichlichkeit die Geschichte enden zu lassen.
Die Protagonisten gefallen mir sehr gut. In all dem Chaos verliebt sich Arthur ausgerechnet noch in Lisa. Durch die äußeren Umstände steht ihre Liebe jedoch unter keinem guten Stern. Werden es die beiden schaffen?

Über die Handlung kann man eigentlich nicht mehr preisgeben, als auf dem Klappentext steht und glaubt mir, dass ist nicht viel. Ich kann Euch nur empfehlen, das Buch zu lesen. Ihr werdet überrascht sein. Es ist spannend und ungewöhnlich. Für mich war es mit Sicherheit nicht mein letzter Musso.

[wc_highlight color=“red“]Fazit: [/wc_highlight]
Eine spannende Erzählung, mit einer überraschenden Auflösung. Eine klare Leseempfehlung!