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Im Monat September habe ich zu einem Doppelschlag ausholt und das „Augenduo“ von Sebastian Fitzek direkt hintereinander gelesen. Diese Taktik hatte den Vorteil, dass ich nicht lange auf das Erscheinen des Nachfolgebandes warten musste. Ob ich es noch einmal so mache? Mit Sicherheit nicht. Sebastian Fitzek gehört für mich zu den ganz Großen und  daher werde ich sein nächstes Buch mit Sicherheit sofort verschlingen.

 

Zum Autor:
Sebastian Fitzek wurde 1971 in Berlin geboren. Gleich sein erster Psychothriller „Die Therapie“ wurde als bestes Debüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert und begeiserte Kritiker wie Leser gleichermaßen. Mit den darauf folgenden Bestsellern „Amokspiel“, „Das Kind“, „Der Seelenbrecher“, „Splitter“, „Der Augensammler“ und „Der Augenjäger“ ist er heute DER deutsche Star des Psychothrillers. Seine Bücher werden in 24 Sprachen übersetzt; eine international besetzte Kinoverfilmung von „Das Kind“ ist in Arbeit. Als einer der wenigen deutschen Thrillerautoren erscheint Sebastian Fitzek auch in den USA und England, der Heimat des Spannungsromans.

 

 

 

1. Der Augensammler:
Er ist ein perfider Killer, der auf unvorstellbar grausame Weise vorgeht: Er tötet zunächst die Mutter, entführt das Kind und verschleppt es an einen geheimen Ort. Dem Vater gibt er 45 Stunden Zeit, um das Kind zu finden. Gelingt ihm das nicht, stirbt das Kind in seinem Versteck. Dann erntfernt er den Kinderleichen jeweils das linke Auge und legt sie irgendwo ab.

Bisher wurde er nicht gefasst. Doch Alexandra Zorbach, Ex-Polizist und nun als Journalist tätig, ist ihm auf den Fersen, bis er eines Tages selbst ins Visier der Ermittlungen gerät. Plötzlich taucht eine blinde Zeugin, namens Alina Gregoriev auf, die den Killer „gesehen“ haben will. Doch die Polizei glaubt ihr nicht. Als Alexander Alinas Bekanntschaft macht, gehen sie gemeinsam der Sache auf den Grund und enhüllen weit mehr, als ihnen lieb ist…

Spannend ist hier nicht nur die Handlung, sondern auch die Gestaltung des Buches: Sebastian Fitzek hat sich hier mal wieder etwas ganz besonders einfallen lassen. Das Buch beginnt mit dem Epilog und zählt dann die Kapitel, beginnend mit Kapitel 83 rückwärts, um so den Countdown, den der Täter vorgibt, zu verdeutlichen.

Natürlich ist Sebastian Fitzek mal wieder eine überaus spannende Geschichte geglückt. Ein Buch, dass man nicht mehr aus der Hand legen kann. Auch das Ende in dieser Geschichte, machte klar, dass es einen Nachfolger geben musste.

Und damit kommen wir zu:

2. Der Augenjäger:
Wer den Augensammler noch nicht gelesen hat, sollte nun am Besten nicht weiterlesen, da hier nun einige Spoiler auftauchen müssen. Diese Warnung hat Sebastian Fitzek übrigens auch ganz treffend vorne in den Augenjäger geschrieben. Tja, so ist das mit Nachfolgebänden. Da weiss man nie, was darf man nun dazu schreiben und was nicht. Deswegen von mir an dieser Stelle auch lieber die Warnung.

Der Augensammler ist entlarvt! Es ist Alexander Zorbachs Kollege von der Zeitung: Frank Lahmann. Sein Kollege, den er selbst ausgesucht hat, dem er vertraute. Doch damit nicht genug: Der Augensammler hat auch das Leben von Alexander Zorbach zerstört, in dem er seine Frau tötete und den Sohn entführte. Damit endet der Augensammler. Zorbach hat es nicht rechtzeitig zum Versteck geschafft und somit hat der Augensammler den kleinen Julian nach Ablauf des Ulitmatums getötet. Zorbach schwört Rache und nimmt die Verfolgung auf.

Gleichzeitig treibt ein noch viel perfiderer Killer sein Unwesen. Einer der seine Opfer nicht tötet. Das, was er mit seinen Opfern macht, ist noch viel schlimmer, sodass sie sich kurze Zeit stets selbst das Leben nehmen. Bevor der Augenjäger seine Opfer vergewaltigt, schneidet er Ihnen mit einem Skalpell die Augenlieder ab und öffnet Ihnen somit im wahrsten Sinne des Wortes, die Augen.

Der Täter, Zarin Zuker, ein gefragter Augenchirurg, behandelt tagsüber seine Patienten und führt die kompliziertesten Operationen durch. Nachts hingegen wird er zur Bestie. Die Polizei hat ihn bereits verhaftet, doch Beweise für seine Taten gibt es nicht. So wird kurzerhand Alina Gregoriev von der Polizei beauftragt, beim mutmasslichen Täter Hand anzulegen um somit ihre seherischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Doch damit rückt sie selbst ins Visier des Täters und muss alsbald um ihr eigenes Leben kämpfen.

Im 2. Teil „Der Augenjäger“ gibt es 2 parallel verlaufende Handlungsstränge. Zum einen ist da Alexander Zorbach, der den Tod seines Sohnes rächen will und Jagd auf den Augensammler macht. Zum anderen versucht Alina Gregoriev Beweise zu finden, um Zarin Suker, als Augenjäger zu überführen, nichtsahnend, dass sich ihrer beider Wege alsbald kreuzen werden.

Überrascht war ich vor allem durch das Ende, das ich so nicht für möglich gehalten hätte. Alleine dafür lohnt es sich schon den „Augenjäger“ zu lesen. Ich rate jedoch jedem, den „Augensammler“ zuerst lesen. Es ist zwar nicht zwingend erforderlich, macht das Lesevergnügen aber umso aufregender.

Man möchte Fragen, wo soll das alles noch hinführen, Herr Fitzek? Gleichzeitig schliesst man sich mit dem „Augenjäger“ in seiner Kammer ein und hofft, dass solche Serientäter nur in der Fiktion ihr Unwesen treiben.

sanja

 

 

Ruta Sepetys – Und in mir der unbesiegbare Sommer
Carlsen Verlag
302 Seiten
16,90 €

Zur Autorin:
Ruta Sepetys, geboren und augewachsen in den USA, hat selbst Vorfahren aus Litauen, einem Land, das wie Estland und Lettland 1940 für fünfzig Jahre von den Landkarten verschwand. Mit ihrem Buch will die Autorin all jenen hunderttausenden Balten eine Stimme geben, die während der Schreckensherrschaft Stalins ums Leben kamen. Ruta Sepetys lebt mit ihrer Familie in Tennessee.



Zum Inhalt:
Litauen, 1941: es ist ein lauer Sommerabend, als die fünfzehnjährige Lina und ihre Familie von der sowjetischen Geheimpolizei abgeholt werden. Noch ahnen sie nicht, dass man sie – wie Zehntausende andere Balten auch – nach Sibirien deportieren wird. Von einem Tag auf den anderen ist ihr Leben bestimmt von unvorstellbarem menschlichen Leid, von Hunger, Krankheiten und furchtbarer Gewalt. Doch Lina fängt an zu zeichnen, in den Staub, auf jedes kleinste Stück Papier, das sie finden kann. Und sie verliebt sich in Andrius. Lina kämpft um ihr Leben und das ihrer Familie. Doch wird sie stark genug sein?

Ruta Sepetys ist mit Ihrem Erstlingswerk eine Geschichte gelungen, die aufwühlt und unter die Haut geht! Man wird sofort hineingesogen und sieht fassungslos zu, wie Lina, ihr Bruder Jonas und die Mutter eines Tages von der Geheimpolizei abgeholt werden. In diesem Moment ändert sich ihr aller Leben von Grund auf und niemand weiss, wo es hinführt. Die einzige, die zunächst einen kühlen Kopf bewahrt, ist ihre Mutter. Seit geraumer Zeit hat sie die Familie heimlich auf diesen Tag vorbereitet. Doch in dieser Nacht werden sie zusammen mit vielen anderen auf einem Bahnsteig in Vilnius in Viehwaggons gepfercht. Ihr Vater wurde bereits auf der Arbeit verhaftet und befindet sich auch dort – irgendwo.

Unterwegs müssen sie einiges über sich ergehen lassen. Die Gefangenen werden misshandelt, manchmal auch grundlos getötet. All das Grauen müssen Lina (15) und ihr jüngerer Bruder mitansehen. Wochenlang werden sie in den Viehwaggons quer durch Russland transportiert. Das Ziel ihrer Reise ist zunächst eine Arbeitslager im Altai in Sibirien. Dort müssen sie unter noch unwürdigeren Bedingungen hart arbeiten und versuchen zu überleben.

Einzig die Freundschaft zu Anrius, die sich ganz langsam in Liebe verwandelt, und die Hoffnung eines Tages ihren Vater wiederzusehen, helfen Lina am Leben zu bleiben. Sie, selbst fast noch ein Kind, hilft der Familie und sogar Fremden beim Überleben. Bewundernswert finde ich in diesem Zusammenhang ihre Mutter, die die Dinge in ihrer Gesamtheit sieht und nicht nur durch ihre Russischkenntnisse, den anderen berichten kann, was vor sich geht, sondern auch Hand anlegt und überlegte Entscheidungen treffen kann.

Lina fängt indes an zu zeichnen und schickt geheime Botschaften an ihren Vater, der, so glaubt sie, die Familie befreien kann.

Eines Tages wird ein Teil der Gruppe weiter deportiert nach Trofimowsk in die Polarregion. Linas Familie ist unter dieser Gruppe, doch muss sie sich von Andruis trennen, der im Lager zurückbleibt. Dort angekommen sollen die Gefangenen ein neues Lager bauen und auch wenn es nicht möglich erscheint, unter noch unwürdigeren Bedingungen versuchen zu überleben. Doch die harte Zeit im Arbeitslager hat sie nicht darauf vorbereitet, was es heisst, am Polarkreis zu (über)leben…

Derartige Geschichten kennen wir aus der eigenen dunklen Vergangenheit, um so erschütternder ist diese Geschichte aus einem anderen Teil der Welt, die gut recherchiert zu sein scheint. Ich muss zugeben, ich habe vorher nicht viel gewusst darüber.

Rutab Sepetys erzählt die Geschichte in einer eindrucksvollen, und doch für Jugendliche verständlichen Sprache. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang mit Sicherheit auch die wundervolle Aufmachung mit Übersichtskarten der Reise.

Für mich ist dieses Buch ein wahrer Schatz, den ich jedem nur empfehlen kann. Mein Monatshighlight September!

sanja

Der Monat September, war mit Abstand der beste Monat, den ich je hatte. Wer mich kennt, weiss, ich habe gute und schlechte Monate. In den schlechten lese ich entweder garnicht oder, wenn, nur 1-2 Bücher. In den guten Monaten hingegen, lese ich 6 Bücher. Mehr sind es leider nie geworden. Doch diesmal *Trommewirbel*, sind es 8 Bücher geworden

gelesen:

  • Ruta SepetysUnd in mir der unbesiegbare Sommer 304 Seiten Rezi hier
  • Krystyna KuhnDas Tal 4 – Die Prophezeiung269 SeitenRezi hier
  • Mary Higgins Clark Ich folge deinem Schatten 432 SeitenRezi hier
  • Agatha Christie Der letzte Joker – 206 Seiten
  • Christy BrownMein linker Fuß192 Seiten
  • Ferdinand von SchirachSchuld 208 SeitenRezi hier
  • Sebastian FitzekDer Augensammler – 448 SeitenRezi hier
  • Sebastian FitzekDer Augenjäger432 SeitenRezi hier

 

Insgesamt gelesene Seiten: 2101 Seiten!

Neu eingezogen sind bei mir: 27 Bücher – 3 davon bereits gelesen + 3 weitere angefangen

Davon gewonnen: 3

Rezensionsexemplare: 2

Rezensionsexemplare angefragt: /

 

Nach dem Spitzenmonat September starte ich hochmotiviert in den Oktober. Die Tage werden kürzer, die Abende länger. Sobald die Temperatur sinkt, kann ich wieder den Kamin anzünden und lange Stunden mit Lesen verbringen. *Hach*

 

sanja