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Ich hatte es ja bereits vor einigen Tagen angekündigt: Ich hatte tatsächlich Karten für die Lesung von Lars Kepler in Bonn bei Bastei Luebbe gewonnen!!

Auf die Lesung war ich sehr neugierig, versprach sie doch eine nicht gewöhnliche zu werden. Es sollten muskalische Stücke dargeboten werden und auch Wolfram Kons als Moderator sollte mit von der Partie sein.

Wir, mein Mann und ich, sind also Freitag-Nachmittag in Richtung Bonn aufgebrochen. Trotz mehreren Staus, zeigte uns das Navi an, dass wir um 17.30 dort sein sollten. Erst um 18.30 Uhr  sollte der Einlass sein und somit blieb noch genug Zeit um etwas zu Essen. Dachten wir.

Auf der Autobahn ging noch alles glatt, als wir dann aber in Bonn ankamen, verflog meine Euphorie, denn die Stadt hat wirklich ein chaotisches Verkehrssystem! Wir brauchten für das letzte Stücken mehr als eine dreiviertel Stunde und kamen so erst um 18.15 Uhr dort an. Da wir dann noch ein Parkhaus suchen und den Rest des Weges zu Fuß gehen mussten, hatten wir keine Zeit mehr etwas zu Essen. Ich kaufte noch schnell eine Tüte gebrannte Mandeln und jeder ging noch einmal auf die Toilette, denn die Lesung sollte 3 Stunden dauern.

Tja, wer das alte Metropol-Kino, dass nun zu einer Thalia-Filiale umgebaut wurde kennt, weiß, dass ist eine ganz einmalige Location. Die Lesung fand natürlich im Kuppel-Saal statt und als wir diesen endlich gefunden hatten (Wieso gibt es eigentlich bei KEINER Buchhandlung, in der ich bisher auf einer Lesung war, einen Hinweis darauf, wo man die Karten kaufen kann bzw. wo die Lesung denn stattfindet? Nicht jeder kommt aus der Stadt und kennt sich dort aus. Aber man fragt sich ja gerne durch). Als ich damals auf der Lesung von Trudi Canavan war, befand sich der Kuppel-Saal noch im Umbau und die Lesung fand in der Filiale statt.

Jedenfalls suchten wir uns zwei Plätze. Ich war überwältigt von dieser Atmophäre in dem Kuppelsaal mit seinen gemütlichen Kinosesseln (zum ersten Mal tat mir am Ende nicht mehr der Popo weh!). Da der Saal eher ein Säälchen war und nicht so groß, wie der Name vermuten lässte, war es eher eine gemütliche Runde, zumal nicht alle Plätze besetzt wurden.
Zur Begrüßung bekam jeder ein Gläschen Sekt oder Saft und so war es eine recht lockere Einstimmung. Bald kam auch Wolfram Kons, liess sich sein Micro anlegen und schwatzte mit einigen Leuten. Kurz darauf betrat das Autorenduo „Lars Kepler“ Alexandra und Alexander Ahndoril den Saal und setzten sich in die erste Reihe.

Wolfram Kons begrüßte die Besucher und zeigte mit seiner gewohnt lässigen Art, dass so ein Moderator einfach bessere Qualitäten hat, als so manch anderer. Er bot den Besuchern gebrannte Mandeln an, die er eigens auf dem Weihnachtsmarkt gekauft hätte und ging durch die Reihen, um mit dem Ein oder Anderen zu reden.

Dann begann das eigentliche Interview und das Autorenduo „Lars Kepler“ wurde vorgestellt.

Im Interview wurde über den Erfolg, insbesondere in Schweden, lustige Anekdoten und einiges Mehr berichtet. Alexandra und  Alexander Ahndoril erzählten, wie sie auf das Pseudonym „Lars Kepler“ kamen – es setzt sich zusammen aus Johannes KEPLER dem Wissenschaftler und Stieg LARSson, dem bereits verstorbenen Autor der Millenium-Trilogie, als eine Art Hommage an diese beiden. Weiters berichtete Alexander Ahndoril, dass sie unerkannt bleiben wollten, doch als Ihr erster Kriminal-Roman um den Finnen Joona Linna „Der Hypnotiseur“ so erfolgreich war, dass ganz Schweden Kopf stand, um die Identätit des Autors zu lüften. Eines Nachts sind dann einige Journalisten mit Taschenlampen auf ihrem Grundstück herumgelaufen und haben ihnen gesagt, sie sollten sich zu dem Roman bekennen. Am nächsten Tag gab es dann eine große Pressekonferenz.

Unterbrochen wurden die Interviews abwechselnd immer wieder von Auszügen aus dem neuen Kriminalroman „Paganinis-Fluch“, vorgelesen von Dana Geissler

und dem absoluten Showact des Abends, dem Violonisten Kirill Troussov, der zusammen mit seiner Schwester Alexandra Troussova, 3 Stücke von Paganini vortrug. Diese waren „La Capmanella“, „Cantabile“ und „Caprice 24“.

Da dies mein erstes Violin-Konzert war und dazu noch von so einem begnadeten Violinisten, war meine Begeisterung entsprechend hoch. Doch nicht nur ich ließ mich zu Standing Ovations hinreissen. Auch alle anderen waren schlichtweg von den Socken.

Viel zu schnell war dieses einmalige Buch-Event zu Ende. Zum Schluß konnte man sich in gemütlicher Runde mit allen unterhalten und seine Bücher signieren lassen. Das habe ich mir natürlich auch nicht nehmen lassen und habe mit dem Autorenduo ein nettes Schwätzchen über den an diesem Abend häufig auftretenden Namen „Alexandra“ gehalten 🙂

 

Jetzt muss ich nur noch das Buch lesen!

sanja

Alex Berg – Die Marionette
Knaur-Verlag
378 Seiten
9,99 €

[wc_highlight color=“red“]Zur Autorin: [/wc_highlight]
Alex Berg, geboren 1963, hat viele Jahre als freie Journalistin gearbeitet, bevor sie ihre ersten Spannungsromane verfasste. Mit ihrem ersten Thriller „Machtlos“ gelang Alex Berg ein hoch spannender und brisanter Auftakt zu der Reihe um die Hamburger Staranwältin Valerie Weymann und den BND-Agenten Eric Mayer. Mehr unter: www.alex-berg.com

[wc_highlight color=“red“]Zum Inhalt: [/wc_highlight]
Katja Rittmer, als Soldatin in Afghanistan, gerät in einen Hinterhalt und wird beschossen. Viele Ihrer Kollegen aus dem gesamten Konvoi lassen ihr Leben. An sich nichts Besonderes, denkt man. Doch als der Arzt, der Katja operiert, ihr zwei Patronenhülsen gibt, die aus deutscher Produktion stammen, macht sich Katja traumatisiert auf den Weg nach Deutschland, um dort der Lösung auf die Spur zu kommen.

Währenddessen wird Valerie Weymann damit beauftragt einen Rüstungskonzern, der in negative Schlagzeilen geraten ist, anwaltlich zu beraten. Bei einem ersten Meeting, trifft sie auf Eric Mayer, dem sie bereits in dem ersten Thriller „Machtlos“ begegnet ist und mit dem sie eine gemeinsame Vergangenheit hat.

Als dann kurz darauf eines der Vorstandsmitglieder des Rüstungskonzerns bei einem Autounfall stirbt und niemand anderes als Katja Rittmer bei ihm war, kommt die Sache ins Rollen. Die Ereignisse überschlagen sich, als Katja Rittmer einen einsamen Rachefeldzug beginnt…

Das Buch fesselte mich vom ersten Augenblick. Es beginnt im wahrsten Sinne des Wortes bombastisch und die Geschichte nimmt im Verlaufe der Handlung immer mehr an Geschwindigkeit auf.

Die Figuren sind glaubwürdig und haben doch ihre ganz eigenen Päckchen zu tragen, von denen so manches im Laufe der Handlung ans Licht kommt. Aus dem ersten Teil tauchen ebenfalls einige weitere bekannte Personen auf, so z.B. Don Martinez, Agent der CIA.

Obwohl oder gerade weil jeden Tag neue Nachrichten aus Afghanistan eintreffen, hat mich dieses Thema bisher unberührt gelassen. Alles war so weit weg. Nicht hier. Ich kenne niemanden, der Berufsoldat ist oder anderweitig in diesem Umfeld tätig ist. Doch durch Alex Berg’s Thriller ist das Thema ein bißchen näher gerrückt. Hierhin in meine Mitte. Seitdem gehe ich mit offeneren Augen durch die Welt. Und ja, vielleicht ist gerade so ein Buch, dass zum Nachdenken anregt und einen das Thema Afghanistan-Politik hinterfragen läßt, genau der richtige Weg, um die Menschen zu erreichen. Tief drin, in ihrem Herzen. Vielleicht ist das der Anfang, den es braucht, um den nötigen Wind in eine Richtung zu wehen, damit der Kurs sich ändern kann.

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde mit der Autorin gelesen und war regelrecht begeistert.

[wc_highlight color=“red“]Fazit: [/wc_highlight]
Alex Berg ist eine fulminante Fortsetzung ihres Thrillers „Machtlos“ geglückt. Leider kenne ich den ersten Teil noch nicht. Da jedoch einige andere aus der Leserunde das Buch ebenfalls nicht kennen, werden wir dies im Januar nachholen und auch Alex Berg ist wieder mit dabei! Ich hoffe, dass ich dann die fehlenden Lücken schließen kann.

 

 

Ein Geheimnis in der Vergangenheit:
Eine Gegenwart voller Gefahren.
Eine Zukunft, die über alles entscheidet.

Krystyna Kuhn – Das Tal 2.1 – Der Fluch
Arena Verlag
244 Seiten
9,99 €

Zum Inhalt:
Das erste Schuljahr am Grace College ist vorbei. Ein Jahr, in dem vieles passiert ist und noch mehr Fragen aufgeworfen wurden. Die Studenten haben sich noch nicht völlig von den letzten Ereignissen erholt, müssen sich aber auch auf das neue Schuljahr vorbereiten. Aber auch neue Studenten treffen ein und mit Ihnen kommt die Vergangenheit zurück, die vergessen und verdrängt werden wollte.

In diesem ersten Band der zweiten Season dürfen wir die sonderbare Einzelgängerin Rose näher kennen lernen. Rose, mit der die anderen Studenten nicht viel anfangen können, die aber irgendwie doch dazu gehört. Sie wird halt so genommen wie sie ist: eine verstockte Seele, die nichts über sich preisgibt und deren Äußeres schon eine Abgrenzung in sich darstellen soll, da sie sich als eigentlich hübsches Mädchen die Haare komplett abrasiert hat.

Im neuen Teil der Serie tappen wir als Leser schon auf den ersten Seiten mitten hinein in die Handlung: Muriel stirbt in einer verlassenen Gegend direkt unter den Augen von Rose, die nicht das geringste dagegen tun kann. Nachdem Rettung genaht ist, muss sich Rose einer unangenehmen Befragung durch die Polizei gefallen lassen.

Dann ein Sprung, eine Woche in die Vergangenheit. Nun erfahren wir nach und nach alles über die letzten Vorkommnisse. Gleichzeitig offenbart Rose ihre Vergangenheit, die sie für immer hinter sich lassen wollte.

Im neuen Schuljahr wird Rose Vertrauensschülerin und soll die Neuankömmlinge einweisen. Unter ihnen ist eine gewisse Muriel Anderson, ein stilles verängstigtes Mädchen, dass immer mehr den Kontakt zu Rose sucht und dabei doch unnahbar erscheint. Rose‘ Interesse ist geweckt. Wer ist diese Muriel?
Aber auch ein anderer neuer Student kreuzt ihren Weg: George Tudor. Auch er wirkt sehr mysteriös und scheint immer im richtigen Moment aufzutauchen.

Rose beginnt mit ihren Nachforschungen und bald findet sie heraus, dass beide ebenfalls aus Boston stammen und irgendeine Gemeinsamkeit mit ihr zu haben scheinen. Alles läuft auf eine Party hinaus, vor zwei Jahren, auf der etwas Schreckliches passiert ist.
Nach und nach erfahren wir in Rückblenden die Ereignisse aus der Vergangenheit und lernen die Gründe für Rose‘ Verhalten kennen. Ereignisse, die sie für immer verdrängen wollte. Doch Rose wird von ihrer Vergangenheit eingeholt und sieht bald ein, dass sie sich ihren dunklen Schatten stellen muß.

Ich habe dieses Buch mit gemischten Gefühlen angefangen. Zum einen wollte ich natürlich wissen, wie die Geschichten der Studenten aus dem Grace College weitergehen, zum Anderen hatte ich aber wenig Hoffnung, dass der neue Band besser sein würde als der Letzte, der mich maßlos enttäuscht hat. Doch ich wurde eines Besseren belehrt!
Im ersten Teil der zweiten Season läuft Krystyna Kuhn wieder zur Höchstform auf. Spannung, Vergangenheitsbewältigung und ein neuer Mord lassen nicht lange auf sich warten.

Während Tim, genannt der Duke, David, Katie und Robert den Eingang der unterirdischen Höhle zu finden versuchen, der plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist, stolpert Rose mitten hinein in ihren ganz persönlichen Albtraum. Rose stellt Nachforschungen an und alle Ergebnisse verweisen auf Muriel Anderson, eine neue Studentin, die kurz nach ihrer Ankunft im Tal ermordet wird. Rose weiß nicht warum. Sie weiß nur eins, nämlich, dass Muriel ihr vor ihrem Tod noch den Namen ins Ohr gehaucht hat, den sie für immer vergessen wollte: J.F. Und schon muss Rose sich mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen. Jemand ist hinter ihr her, doch sie muss sich den Ereignissen aus der Vergangenheit stellen, um die Gegenwart zu verstehen. Dabei ist sie, bis auf wenige Ausnahmen völlig auf sich allein gestellt.

Nach und nach erfährt der Leser die ganze traurige Geschichte von Rose, die sie dazu gebracht hat, das Land zu verlassen und im weit entfernten Grace College ihr Studium aufzunehmen. Eine Geschichte, die die unscheinbare Rose in ein ganz anderes Licht stellt und dem Leser endlich näher bringt.

Abwechselnd erzählt Rose aus ihrer Sicht die aktuellen Geschehnisse und taucht zwischendurch immer wieder in die Vergangenheit ein. Stückchen für Stückchen kommt der Leser hinter die ganzen Zusammenhänge. Doch dann ist es fast zu spät.

Unterbrochen werden die Geschichten um Rose nur durch die Tagebuchaufzeichnungen von Dave Yellad, dem Urgroßvater von Tim, der seinerzeit ins Tal gereist ist und mehr übr diese geheimnisvollen Pilze in Erfahrung bringen wollte, die im Dunkeln leuchten und die Ben beinahe im letzten Teil das Leben gekostet hätten.

Alles in allem kann ich nur ein großes Lob aussprechen. Kystyna Kuhn ist wieder voll in ihrem Element und hat mich wissen lassen, was ich einst so an der Serie gemocht habe. Außerdem ist uns Gewiß: Noch immer gilt es weitere Geheimnis zu lösen.

Ich bin gespannt auf den nächsten Teil – Das Erbe – der im nächsten Februar erscheinen wird.

Einzig die komische Farbe des Covers läßt zu wünschen übrig 🙂

sanja